Freitag, 30. Mai 2014

Ein Lebenszeichen - Erlebnisse aus dem Mai

Der erste regnerische Tag in über einem Monat – Zeit für einen Blogeintrag!

Dem ein oder anderen wird aufgefallen sein, dass sich hier seit unserer Abreise nichts getan hat.
Genau genommen hat dies mehrere Gründe: Zum einen bin ich wesentlich unmotivierter etwas zu schreiben als ich es gedacht hätte. Das kann daran liegen, dass das Wetter fast immer super ist und man lieber baden, wandern oder einfach nur Bier trinken geht – oder aber auch daran, dass man in einem Auto lebt, man selten bis gar keinen Strom hat und somit auch auf dem Netbook kein Internet hat. In Kanada war das alles etwas einfacher. Im Winter verbrachte man viel mehr Zeit drinnen und Strom sowie Internet waren auch nur selten ein Thema. Das soll nicht heißen, dass meine Zeit in Kanada nicht super war, einfach nur, dass die Zeit sehr anders war.

Natürlich ist mittlerweile jedem klar, dass ich nicht - wie geplant - jede Woche einen neuen Eintrag schreiben werde. Mein neuer Standard soll ein „Monatsrückblick“werden. Da kam mir ein regnerischer Tag am 31. Mai ganz gelegen.

Nun ja, ich versuche euch mal einen kleinen Rückblick über das zu geben, was bisher seit unserer Abreise so passiert ist.

Am 28. April stiegen wir in Hamburg recht aufgeregt in den Flieger nach Thailand. Nach einem zwei-stündigen Aufenthalt am Moskauer Flughafen stolperten wir nach weiteren 8 Stunden leicht verschlafen aus dem Flugzeug in Bangkok. Glücklicherweise hatten wir im Vorfeld bereits einen Couchsurfing-Host für Bangkok gefunden und machten uns früh morgens auf den Weg in die Innenstadt. Dummerweise konnte ich mich nur noch wage an den Weg erinnern und versuchten krampfhaft irgendwo freies Internet aufzutreiben. Bis wir welches gefunden hatten und uns tatsächlich auf den Weg machten, vergingen mit Sicherheit 1 ½ Stunden...

Als wir nach gefühlten Jahren bei dem „Wohnsitz“ unseres Hosts ankamen staunten wir nicht schlecht. Er sagte zwar, dass er momentan arbeitstechnisch in einem Hotel unterkommt, jedoch nicht, dass dieses Hotel zu den „Hilton-Hotels“ gehört und 5 Sterne zählt. Lange Rede kurzer Sinn, wir konnten 1 Woche lang in einer 2-Zimmer Suite im 5-Sterne Hotel mitten in Bangkok „couchsurfen“. Das Lustigste daran war jedoch, dass wir sogar wie zahlende Gäste behandelt wurden und somit auch die Freiheit besaßen alles tun zu dürfen, was unserer Host auch durfte. Dazu gehörten tägliche Frühstücksbuffets, Afternoon-Tea und die abendliche Cocktail-Happy-Hour inkl. Abendessen im 32. Stock. Selbstverständlich alles auf Kosten des Hauses =)




Bangkok an sich hat irgendwie auch seinen ganz eigenen Flair. Ständige Temperaturen in der Nähe von 35°C und hohe Luftfeuchtigkeit wirken für blasse Europäer wie uns natürlich sehr befremdlich. Aber nach 1-2 Tagen hatte ich mich schon sehr schnell daran gewöhnt. Ansonsten spiegelt Bangkok schon irgendwie die typische Großstadt wieder – laut, rasant und dreckig. Gleichzeit schafft sie es aber dennoch irgendwie ihrer eigenen Kultur treu zu bleiben. Neben dem Besuch von riesigen Märkten, gigantischen Tempeln und auch mal der ein oder anderen Mall, verschlug es uns auch mal für einen Tagesausflug 3 Stunden weit ins Landesinnere.



Thailand war im Großen und Ganzen schon echt interessant und ich kann mir schon gut vorstellen, wieder ein mal „vorbeizuschauen“.

Von viel größerer Bedeutung sollte jedoch der 7. Mai sein. An diesem Tag ging nämlich unsere Reise weiter nach Sydney. Nachdem wir in Bangkok fast unseren Flug verpasst hatten, kamen wir nach einem kurzen Stopover in Singapur dann auch endlich in Australien an. Erneut hatten wir uns im Vorfeld einen Couchsurfing-Host organisiert und reisten direkt vom Flughafen aus mit dem Zug weiter nach Cronulla (ca. 30km südlich von Sydney). Cronulla kann man sich so vorstellen wie Büsum – es liegt direkt am Meer. Das war es dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten :) Sonnig, meterhohe Wellen und ein riesiger Sandstrand ohne Touristen.




Während unserer Aufenthalts in Cronulla überraschte ich Chrissi zu ihrem Geburtstag außerdem mit einer 2-tägigen Wanderung durch den Royal Nationalpark in der Nähe von Sydney. Der 21km lange Trail direkt an den Klippen war wirklich mehr als atemberaubend. Als Nachtlager entschiedenen wir uns für einen der vielen Strände entlang des Weges und tranken am späten Abend noch eins unserer mitgebrachten Biere am Lagerfeuer. Ungelogen kann ich rückwirkend sagen, dass dies eine der besten Wanderung war, die ich je gemacht habe – und ich weiß, dass Chrissi es genau so gut gefallen hat :)





Während unserer Zeit in Cronulla haben wir glücklicherweise auch ein Auto für uns gefunden. Von einem Campervan war unser Mitsubishi Nimbus meilenwert entfernt, als wir ihn das erste mal Probe gefahren haben. Nach ein paar Tagen handwerklichen Geschicks, viel Geduld und Schweiß haben wir uns echt eine gemütlich Bleibe für die nächsten Monate zusammengezimmert. Obendrauf war das Auto noch ein totales Schnäppchen.



Im Endeffekt war die Fertigstellung unseres Autos auch gleichzeitig der Beginn unserer Australienreise. Seither haben wir uns von Sydney bis nach Byron Bay vorgearbeitet und ich kann sagen, dass es uns wirklich ausgezeichnet geht. Meistens stoppen wir an schönen Plätzen 1-2 Tage, entspannen dort und fahren danach dann weiter zum nächsten schönen Ort Jetzt verbringen wir erst mal ein paar Tage in diesem schönen Städtchen und danach wird es uns langsam aber sicher weiter in Richtung Norden verschlagen, denn das Ziel ist es, Australien einmal zu umrunden :)


Ich hoffe euch geht es gut und würde mich freuen mal wieder etwas aus Deutschland zu hören.

Viele Grüße,

Flo






Donnerstag, 24. April 2014

blog 2.0 - Australien statt Kanada

Schluss, aus,vorbei - nach 3 Jahren habe ich mein Studium in der schönsten Stadt Deutschlands erfolgreich beendet und gönne mir eine erneute Auszeit, bevor es mit dem Master weiter geht.

Aus diesem Anlass wird mein Blog fortgeführt und ich präsentiere euch die quasi unveränderte Version 2.0 meines Blogs!

Ich habe mich dazu entschlossen das Design nicht zu verändern, ebenso wenig wie den Rest der kompletten Seite. Es verändert sich eigentlich nur der Inhalt! Statt Work & Travel in Kanada, steht nun Work & Travel in Australien auf dem "Speiseplan". Mir ist vollkommen bewusst, dass die URL dieser Seite keinen Sinn für Australien macht, aber um ehrlich zu sein ist mir das ziemlich egal.

Dieses Mal werde ich außerdem nicht alleine reisen, sondern zusammen mit meiner wundervollen Freundin. Wie lange wir dieses Mal wegbleiben werden steht noch in den Sternen, aber angepeilt ist irgendein Zeitraum zwischen 5 und 18 Monaten. Ich bin auch noch nicht sicher, ob es annähernd so viele Einträge wie aus Kanada geben wird, aber geplant ist vermutlich ein Eintrag jede Woche.

Ich hoffe erneut auf eine so große und interessierte Leserschaft wie beim letzten Mal und freue mich euch auf dem Laufenden zu halten!

Am 28.April geht es los!

Gruß,

Flo





Donnerstag, 7. April 2011

Das Ende

Die 4 Wochen auf Jamaika vergingen wie im Flug. Jamaika bietet eine unglaubliche Vielfalt an verschiedensten Orten, die ich so ziemlich alle während meiner Inselumrundung besucht habe. Egal ob weiße Traumstrände, Wasserfälle im Regenwald, oder Berge, die sich höhentechnisch mit der Zugspitze messen können; Jamaika bietet Alles. Ganzjährig Temperaturen von 25°C bis 30°C, besser geht es wohl nicht mehr. War schon 'ne coole Zeit dort unten.

Von Sommer pur ging es dann erstmal für eine Nacht zurück in’s kalte Montréal. Ich musste meine Wintersachen noch von meinen alten Hosts abholen und wollte mich für meine quasi letzte Reise vorbereiten. New York City habe ich mir als großes Finale meiner Reise ausgesucht. Nach wieder einmal „spaßigen“ 11 Stunden im Zug, kam ich dann endlich in der Stadt der Städte an. Ziemlich erschöpft musste ich mir abends um 22 Uhr noch den Weg durch das New Yorker Untergrundsystem zu meinem Host bahnen. Überraschenderweise war das U-Bahn-Netz wesentlich überschaubarer und durchdachter als ich es für möglich gehalten hätte. Nach einer kurzen dreiviertel Stunde war ich dann auch schon in der Wohnung meines Hosts mitten in Manhattan.

Nächsten Tag bin ich schon extra „früh“ aufgestanden, weil ich unbedingt wie ein Verrückter durch die Stadt rennen wollte. Um 10 Uhr war ich bereit mich durch Manhattan zu wühlen. Erstes Ziel: Central Park. Der Central Park ist wohl einer der, wenn nicht sogar der bekannteste Stadtpark der Welt. Er ist wirklich riesig, aber so besonders schön fande ich ihn gar nicht. Kann natürlich auch daran liegen, dass gerade erst der Frühling angefangen hat und man deswegen nicht wirklich die Möglichkeit hatte irgendwie auf einer Wiese rumzusitzen. Beeindruckend fande ich ihn eigentlich nur, als ich ihn nochmal von oben vom Empire State Building gesehen habe. Vergleicht man den Central Park mit dem Stanley Park in Vancouver, so hat Vancouver meiner Meinung nach eindeutig gewonnen.


Direkt vom Central Park ging es über den Broadway zum Times Square. Der Times Square ist wohl so ziemlich der belebteste Ort in komplett New York City. Unmengen an Menschenmassen tummeln sich zu nahezu jeder Tageszeit im Einzugbereich des Platzes. Besonders beeindruckend ist das ganze Spektakel aber bei Dunkelheit. Dunkel wird es am Times Square eigentlich nie – jeder hat wohl schon mal diese riesigen Werbeleinwände im Fernsehen gesehen, die den kompletten Platz beleuchten. Sieht echt super cool und eindrucksvoll aus. Achja, am Abend ist da nochmal um einiges mehr los…


Da das Wetter am ersten Tag einfach nur perfekt war, habe ich mich sogar noch entschlossen auf’s Empire State Building zu gehen. Erst von oben wird einem wirklich klar, warum New York die Stadt ist, die sie eben ist. Aus der Vogelperspektive sieht die ganze Stadt irgendwie so aus, als hätte sie jemand mit Legosteinen gebaut – einfach so unwirklich. Wenn man bedenkt, dass mich der CN-Tower in Toronto genau so viel gekostet hat, kann ich mich eigentlich nur ärgern, dort jemals raufgefahren zu sein. Das Empire State Building war das Geld jedenfalls noch teilweise wert.



Nach 12 Stunden durch die Gegend rennen, bin ich dann auch super erschöpft ins Bett gefallen und beschloss mir nächsten Tag die Wall Street und Ground Zero anzuschauen.

Von der Wall Street hätte ich mir definitiv mehr erhofft. Das einzige Gebäude, das wirklich einen Eindruck hinterlassen hat, war die Börse, die man natürlich auch nicht von drinne sehen durfte… Vom wilden Getummel auf dem Geld- und Finanzmarkt bekommt man draußen natürlich überhaupt Nichts mit und mehr als 30 Minuten braucht man für die Wall Street nicht einplanen.


Direkt danach ging es auch zum „Ground Zero“. 10 Jahre ist es bald schon her, dass der Gebäudekomplex des World Trade Centers vollkommen zerstört wurde und ein riesiges Loch im Finanzdistrikt Manhattan’s hinterließ. Der Platz ist seit jeher eine riesige Baustelle, die nicht betreten werden darf und keine wirkliche Chance zum reingucken lässt. Ein bis zwei Fotos habe ich trotzdem machen können, aber wie gesagt, mehr als Baustelle gibt es halt nicht zu sehen. Wann der Gebäudekomplex des „neuen“ World Trade Centers fertiggestellt sein wird, konnte ich irgendwie nicht rausfinden.


Am 3. Tag hab’ ich mich dann mit Mausi in einem Café beim Times Square getroffen, um über alte und auch neue Zeiten zu quatschen. Sie ist seit Oktober Aupair bei einer jüdischen Familie in New Jersey und hat sich hoffentlich auch gefreut sich gegenseitig mal wiederzusehen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt ja nahezu 7 Monate lang keine Person mehr von zu Hause gesehen und fand es dementsprechend echt cool sich über die Vergangenheit auszutauschen. Danke nochmal, dass du es einrichten konntest und zusammen mit mir nochmal die Freiheitsstatue angeschaut hast.

Die Freiheitsstatue ist in Wirklichkeit viel kleiner als sie in Filmen oder Serien rüberkommt. Ich mein, ok, ich habe sie zwar nur aus etwa 150 Metern Entfernung gesehen, aber wenn man es in Relation zu anderen „normalen“ Gebäuden in der Stadt setzt, ist das Ding einfach nur winzig! Ansonsten gibt es zu ihr wenig zu sagen, da ich halt auch nicht die Möglichkeit hatte dort an Land zu gehen. Aber die $20 kann man sich mit Sicherheit sparen und lieber die gratis Fähre nach Long Island nehmen um an der Statue relativ nah vorbeizufahren.


Den letzten Tag habe ich dazu genutzt nochmal einzukaufen. Kleidung ist in den Staaten einfach nur abartig günstig im Vergleich zu Deutschland. Glaub man kann sagen, dass wenn etwas bei uns 50 Euro kostet, man das selbe Kleidungsstück für ungefähr $40-50 finden wird. Und das obwohl der Devisenkurs bei irgendwie 1,35€/$1 liegt…ich hab das auf jeden Fall nochmal ganz gut ausgenutzt am letzten Tag und bin froh ein paar günstige Sachen gefunden zu haben.


Mittlerweile sitze ich wieder in Toronto. 214 Tage, oder auch 7 Monate sind vorüber und morgen geht mein Flug nach Hause. Ein komisches Gefühl, am Samstag wieder in der „Realität“ zu sein. 45 Einträge im Blog, 3 Länder und geschätzte 35000 gereiste Kilometer sollten es am Ende sein. Egal ob klirrend kalter Winter in den Rocky Mountains, karibische Hitze am Strand von Jamaika, oder Sightseeing im Big Apple – jeden Wunsch habe ich mir in meiner Zeit erfüllt. Gesteigerte Fähigkeiten in Englisch, ein besserer Blick auf die Welt wie sie wirklich ist und die Sicht auf das, was für Ziele im Leben wohl wirklich realisierbar sind, sind das Resultat meiner Zeit im Ausland. Dinge, die man nicht zu Schätzen wusste, werden einem erst bewusst, nachdem man sie zurückgelassen hat. Zuverlässigkeit, ein funktionierendes Gesundheitssystem oder einfach nur ein Busplan der eingehalten wird, sind Dinge, die ich nicht mehr missen wollen würde. Vorallem die starke Bindung zu meiner Familie, auf die ich mich immer verlassen konnte, habe ich noch nie zuvor so deutlich vor meinen Augen gesehen. So interessant beispielsweise dieses Weihnachten war, wie gerne hätte man lieber mit seiner Familie und Freunden gefeiert? Dabei spreche ich nicht von Heimweh, sondern einfach dem Bewusstsein, verschiedensten Dingen im Leben eine andere Beachtung zu widmen. Der wirkliche Stellenwert all der oben genannten Dinge, wird einem erst auf dieser Art Endeckung seiner Selbst bewusst.

Danke an all die Personen, die während meiner Reise immer an mich geglaubt und enthusiastisch meinen Weg über diese Homepage verfolgt haben. Ich hoffe, ich konnte euch gut unterhalten und der Ein oder Andere zieht eventuell auch in Erwägung mal eine längere Zeit im Ausland zu verbringen – ich für meinen Teil, kann es unbedingt weiterempfehlen!

Mit freundlichen Grüßen



Florian „Trulli“ Zirkelbach






Montag, 28. März 2011

Die letzten Tage

Langsam neigt sich meine Reise in die Karibik dem Ende zu, höchste Zeit Euch mal wieder mit ein paar Informationen zu füttern.

Nach dem Stadtleben in Kingston, ging es wieder in die pure Natur. Die Blue Mountains sollten für zwei interessante Nächte mein Zuhause sein. Bevor ich nach Kingston kam, habe ich in ganz Jamaika nicht einen einzigen Berg gesehen – hier wimmelte es nur so davon. Nach einer etwa 3-stündigen Reise, wie gewohnt „leicht“ eingequetscht, kam ich dann bei meinem Gasthaus auf etwa 1200 Meter Höhe an. Als ich ausstieg, war die Temperatur etwa 5°C niedriger als in Kingston und die Luft um einiges frischer. Begrüßt wurde man auf der Terasse mit folgendem Ausblick:


„Hier lässt es sich aushalten“ - dachte ich mir sofort und bestellte um 14 Uhr mal das erste „Red Stripe“ um mich ein wenig von der Reise auszuruhen. Entsprechend „lustlos“ gestaltete sich dann auch der Rest des Tages und ich bin totmüde um 21 Uhr in’s Bett gefallen. Wie gewohnt begann der nächste Tag bereits um 6:30 Uhr für mich. Ich hätte bereits den Tag zuvor geplant einen der Gipfel zu erklimmen und eine Kaffeeplantage hoch oben auf den Bergen zu sehen. Nach ungefähr 3 ½ Stunden bergauf kam ich endlich oben an, ziemlich erschöpft, aber mit einem Lächeln im Gesicht konnte ich die ersten Kaffeebohnen erspähen und ein paar super Fotos schießen.


Die Aussicht von dort oben ist definitiv atemberaubend und zeigt einfach eine komplett andere Seite von Jamaika. Ich habe meinen Ausflug in die Blue Mountains auf jeden Fall nicht bereut und hatte dort oben wirklich zwei super entspannte Tage.


Das sind übrigens Kaffeebohnen bevor sie geröstet werden. Der Blue Mountains Kaffee ist einer der, wenn nicht sogar der teuerste Kaffee der Welt. Da ich aber erstens kein Kaffeetrinker und zweitens keinen Platz in meinem Rucksack habe, habe ich die Blue Mountains ohne diesen wertvollen Schatz verlassen.


Am nächsten Tag ging es direkt nach Port Antonio. Eine Kleinstadt an der Ostküste mit extrem vielen Stränden in näherer Umgebung. Ich habe insgesamt 3 Nächte in einem super Haus gewohnt, welches eigentlich für 7 Leute ausgelegt war. An den ersten beiden Tagen waren zwar noch ein Belgier und eine Franzosin dort, danach hatte ich das komplette Haus aber für mich. Für $15US ziemlich unschlagbar.


Ich hab an jedem Tag einen anderen Ausflug unternommen. Zuerst ging’s zu den Somerset Falls. Die Wasserfälle waren für mich die Überraschung schlecht hin. Als ich darüber las, klang es nicht wirklich interessant. Hinterher würde ich sagen, dass das eventuell einer der schönsten Plätze war, den ich in Jamaika gesehen habe. Der Eintritt war im Verhältnis zu anderen Sehenswürdigkeiten ein Witz und man bekam sogar eine Rafting- und Bootstour oben drauf die im Preis mitinbegriffen war.


Direkt weiter im Programm ging es am nächsten Tag. Der Weg sollte mich zur „Boston Bay“ führen. Ich lüge nicht, wenn ich sage, dass das der schönste Strand war, den ich je in meinem Leben gesehen habe. Auch wenn der Strand in Negril ca. 500 Mal so groß war – das Wasser und die Atmosphäre in der Boston Bay waren einfach unschlagbar. Vorallem weil es dort eigentlich keine Touristen gab – ist anscheinend eher so etwas wie ein Insider-Tipp. Abends bin ich dann noch über den Markt geschlendert und habe mir eine ganze Ananas gekauft, die direkt vor meinen Augen komplett abgeschält und geschnitten wurde. „Alter Schwede!“ dachte ich nur als ich dabei zugesehen habe. Das „Ding“ hätte ich in 3 Stunden nicht klein bekommen und die Verkäuferin macht das innerhalb von 2 Minuten mit einer Machete. Lecker und frisch war sie selbstverständlich auch.


Gestern bin ich dann direkt zum Couchsurfen nach Ocho Rios gefahren. Nach insgesamt vier Mal umsteigen kam ich dann auch bei meinem Host an. Ich war unfassbar überwältigt als ich zum ersten Mal das Grundstück hier betrat. Ich glaube das ist der ungelogen schönste Platz an dem ich je war. Das riesige Haus, welches sehr einer Villa ähnelt, steht direkt an der Küste mit eigenem Steg am Meer. Bilder davon werde ich noch nachreichen, damit man mir auch glaubt. Da ich weiß, dass mein Host sich mein Blog übersetzen lässt, sage ich hier im vornerein schonmal ein großes Dankeschön dafür, dass ich diesen Platz hier selbst einmal miterleben durfte! Vielen Dank!

Nun zu den etwas „ernsteren“ Themen des Lebens. Pläne ändern sich und manchmal trifft man wichtige Entscheidungen, die man für sich selbst für richtig hält. Ich habe in den letzten Wochen meiner Reise viel nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass meine Reise ein früheres Ende als eigentlich geplant findet. Die Angst, im Wintersemester keinen Studienplatz aufgrund von doppelten Abiturjahrgängen und nicht mehr vorhandener Wehrpflicht zu bekommen, drängt mich im Endeffekt, bereits dieses Sommersemester mit meinem Studium der Wirtschaftspädagogik in Bamberg zu beginnen.

Wer sich jetzt denkt, dass ich mir dann ja noch „voll viel“ entgehen lasse - ich habe komplett Alles gemacht/erreicht was ich mir für mein Auslandsaufenthalt vorgenommen habe. Ich bin nahezu einmal komplett von West nach Ost in Kanada gereist, habe den Winter über in einem atemberaubenden Skigebiet gearbeitet. Den Traum, einmal in die Karibik zu reisen habe ich mir ebenfalls erfüllt. Und bevor ich nach Hause komme, werde ich mir mit meinem finalen Reiseziel noch einen weiteren Kindheitstraum erfüllen. Meine 7 Monaten im Ausland ließen mir also keinen Wunsch offen. Die ansonsten restliche Zeit in Kanada (vermutlich 3 weitere Monate), wäre ohnehin nur eine Arbeitsperiode gewesen und mehr gereist wäre ich vermutlich ohnehin nicht. Das Geld, dass ich während der Jobsuche verpulvert hätte, kann ich nun viel besser nutzen.

Also Dithmarschen, in nicht einmal zwei Wochen habt ihr mich wieder! Das genaue Datum geb’ ich aber noch bekannt.

Ich werde definitiv noch mindestens zwei weitere Einträge schreiben, also nicht denken, dass das jetzt hier das Ende ist.

Schöne Grüße







Montag, 21. März 2011

Von Piraten und einsamen Inseln

Uiuiui, neuer Eintrag!

Bevor ich Dinge vergesse, hab ich mich jetzt doch nochmal dazu aufgerafft ein Bisschen was zu schreiben. Fangen wir erstmal mit der Safari auf dem Black River an.

Morgens gegen 10 Uhr ging’s los, 5 andere Touristen und meine Wenigkeit wurden von einem kleinen gemütlichen Boot aus Treasure Beach abgeholt und steuerten auf den etwa 1 Stunde entfernten Black River zu. Was die anderen fünf nicht wussten – ich war der Einzige der nur etwa den halben Preis der Tour bezahlt hat, da ich dreist genug war rumzuhandeln. Den Anderen „durfte“ ich davon natürlich Nichts erzählen - war schon ganz lustig.


Nach der entspannten Fahrt in ruhigen Gewässern passierten wir dann langsam die Einfahrt auf den Fluss. Aus karibischer See wurde innerhalb von 10 Sekunden eine dschungelartige Sumpflandschaft in der wir direkt nach 2 Minuten das erste Krokodil bestaunen konnten. Leider war das Ding ziemlich klein und hat nur faul in der Sonne rumgelegen, später bekamen wir dann aber noch ein paar größere Exemplare zu Gesicht.


Als wir den Fluss einmal komplett raufgefahren sind, wurde erstmal eine Pause gemacht. Bei der kleinen Bar habe ich mir erstmal ein paar Bier gegönnt und wir hatten ca. 1 Stunde lang Zeit im relativ klaren Fluss zu baden. Das Coolste war das Seil um sich von einem Baum in den See fallen zu lassen - aber seht selbst! Die Zeit an der Anlegestelle ging viel zu schnell vorüber und wir machten uns quasi wieder auf den Heimweg.




Jedoch stand noch der Besuch der berühmten „Pelikan-Bar“ auf dem Plan. Die Pelikan-Bar liegt mitten im Meer, etwa 2km von der Küste entfernt. Gebaut auf Bambusstöckern entsteht beim „Chillen“ in der Bar ein ganz eigener Charme. Als sich die anderen Teilnehmer ziemlich überteuerten Hummer reinzogen, habe ich mir einfach mal die Schnorchelausrüstung der Anderen ausgeliehen und bin dann für ca. eine Stunde direkt neben der Pelikan-Bar schnorcheln gegangen – gratis versteht sich. Sehr geil kann ich
nur sagen =)


Auf dem Rückweg hat es dann super angefangen zu regnen und die See wurde auch sehr unruhig. Die Rückfahrt zog sich ganzschön hin und gleichte eher einer Achterbahnfahrt, die um einiges mehr Spaß als die Hinfahrt machte.

Nach insgesamt 6 Nächten im ruhigen Treasure Beach bin ich dann nach Kingston gefahren. Kingston ist die Hauptstadt Jamaikas und laut Medien, der so ziemlich gefährlichste Ort der Karibik. Mit Großstadt wie wir es kennen, hat Kingston eher weniger zu tun. Direkt neben nobleren Wohnvierteln hausen viele Menschen einfach in Blechhütten und so ziemlich Alles was wert hat, wird von der Polizei bewacht. Auf der Straße bin ich um ehrlich zu sein noch keinem „Weißen“ begegnet – man fühlt sich etwas wie der Elefant im Porzellanladen. Ist halt nicht der beliebteste Touristenort wie man sich vorstellen kann. Lustigerweise gibt es aber das Viertel „New Kingston“ – dort kann man die Stadt wirklich mit einer Großstadt identifizieren wie wir sie kennen. Es ist aber eben nur ein kleiner Abschnitt der Stadt und auf keinen Fall das „wahre“ Kingston.

Umrundet wird die Stadt im Süden von der schönen See und im Norden von den Blue Mountains. Port Royal – damals wichtigster Umschlagsplatz für Waren und Sklaven aus aller Welt, befindet sich ebenfalls im Süden von Kingston. Leider hat das damalige Erdbeben von 1692 nicht viel von der Stadt übrig gelassen und das Einzige was aus der Blütezeit der Piraten übrig geblieben ist, ist das „Fort Charles“.

Einen Tag haben wir dann noch auf einer kleinen Insel etwa 1km von der Küste Kingston entfernt verbracht. Lime Cay ist so ziemlich der Inbegriff dessen was man sich unter einer kleinen Insel in der Karibik vorstellt. Weißer Strand, absolute Ruhe und
kristallblaues Wasser.


Außerdem konnte man von der Insel perfekt nach Kingston und auf die Blue Mountains schauen.



Die Blue Mountains werden ab morgen auch mein nächstes Ziel sein. Ich versuche mich an der höchsten Spitze der ca. 2300 Meter hohen Gebirgskette und werde vermutlich 2 Nächte in näherer Umgebung verbringen. Mal schauen ob ich meine alten Bergsteig-Erfahrungen aus Kanada gebrauchen kann!

Bis die Tage!







Dienstag, 15. März 2011

Karibische Gemuetlichkeit

11 Tage bin ich jetzt schon in Jamaika. Die ruhige Gelassenheit schwenkt schnell auf einen über und die Tage vergehen. Nach den 4 Tagen Aufenthalt auf dem „Berg“ ging es wie letztes Mal schon geschrieben erstmal in die Touristenhochburg Negril. Eine Unterkunft war schnell gefunden und aufgrund des geringen preislichen Unterschieds hab ich mich dann doch dagegen entschieden in der tropischen Hitze zu zelten. Hatte dafür dann aber meine eigene Hütte mit 2 Betten und einem eigenen Badezimmer – war schon super für $18 die Nacht. Für den Weg zum Strand musste ich nur die Straße überqueren und Restaurants sowie Bars waren in Fülle vorhanden.

Direkt am ersten Nachmittag habe ich 2 Kanadier und einen anderen Deutschen kennengelernt. Von dieser Zeit an, waren wir eigentlich sowas wie eine kleine Gruppe die mittags am Strand entspannt hat und abends unterwegs gegangen ist. Leider wohnten alle drei etwa 15-Minuten von mir entfernt und die Lauferei wurde auf die Dauer schon etwas nervig.

Abends ging es zum berühmten „Rick’s Café“, ein Platz berüchtigt für seine legendären Sonnenuntergänge und einer 12-Meter hohen Klippe die man runterspringen kann. Nach ein paar Bier sind wir vier tatsächlich alle runtergesprungen und lauschten danach einer guten Reggae-Band. Wir haben sogar Videos von den Sprüngen gemacht, leider nicht mit meiner Kamera und daher krieg ich das Video vielleicht irgendwann in nächster Zeit per E-Mail.
Abends ging es dann noch zu einer großen Strandparty ebenfalls mit Live-Musik. Eigentlich sollte der Eintritt irgendwas um 5€ kosten, man konnte sich aber ziemlich einfach an der Seite reinschleichen. Die Musik war echt gut und wäre das Geld definitiv wert gewesen, aber gratis ist’s halt nochmal schöner.


Die Tage in Negril waren im Prinzip alle sehr ähnlich. Morgens ein lecker-günstiges Frühstück aus dem Shop direkt neben meinem Haus. Dann direkt ein paar Sachen gepackt, Badehose angezogen und für die nächsten 4-5 Stunden an den Strand. Abends dann mit den anderen nochmal wieder getroffen und unzählige kühle „Red Stripe“ am Strand getrunken. Zum Glück ist das Bier hier etwas günstiger als in Kanada…


Dementsprechend schnell waren die Tage in Negril dann auch wieder vorüber, eine Fahrt mit den Jetskis oder eine All-Inclusive-Catamaran-Tour habe ich mir lieber gespart, weil ich noch nicht weiß was mich innerhalb der nächsten Zeit erwartet. Freitag habe ich mich dann spontan zur Taxi-Station in Negril begeben und bin mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (auch Route-Taxi genannt) etwa 70km nach „Treasure Beach“ gefahren. Auch wenn 70km eigentlich nach ziemlich wenig klingt: Am Ende hab’ ich fast 5 Stunden gebraucht. Treasure Beach ist das ziemliche Gegenteil von Negril; hier leben die Menschen noch relativ ruhig beinander, Touristen gibt es kaum. Der 100 Meter entfernte Strand, ist menschenleer und auf jeder Straße begegnet man frei rumlaufenden Ziegen. Zum Entspannen definitiv ein schöner Ort, vorallem weil es hier so gut wie keine Kriminalität gibt.


Zum Essen gehe ich immer in den „Cookshop“ gleich um die Ecke. Jamaikanische Gerichte für Einheimische für umgerechnet 2,50€ pro Person. Und von dieser Portion wird man sogar satt! Den Großteil meiner Zeit verbringe ich am Strand oder mit den anderen Gästen des Gasthauses mit ein paar Bier auf der Terasse - man lässt es sich halt gut gehen.


Gestern habe ich dann noch eine etwa 4-stündige Bootstour zum und auf dem „Black River“ gemacht, von der ich aber erst nächstes Mal berichten werde. Ich sag nur soviel: Krokodile gab’s ein paar zu sehen!

Vermutlich verharre ich hier in Treasure Beach noch bis Mittwoch oder Donnerstag, bevor ich dann in der Hauptstadt Kingston für ein paar Tage couchsurfen werde. Hoffen wir auf eine weiterhin entspannte Reise.







Dienstag, 8. März 2011

Jamaika

So,

nachdem mein Bruder relativ schnell erraten hat wo ich mich momentan aufhalte, kann ich es hier auch nochmal bestätigen. Seit Freitag befinde ich mich auf Jamaika in der schönen Karibik und erlebe somit quasi eine Reise in einer Reise. Der klirrend kalte Winter in Kanada eignete sich eher schlecht für’s Rumreisen und daher entschloss ich mich äußerst spontan meine ohnehin geplante Karibikreise nun etwas nach vorne zu verschieben. Insgesamt werde ich einen ganzen Monat hier verbringen und versuchen jede Himmelsrichtung der Insel für ein paar Tage zu erkunden. Der Flug hier hin war übrigens ein Schnäppchen, das in der selben Preisklasse wie die Fahrt Edmonton-Toronto lag. Sonst hätte ich es auch gar nicht gemacht…

Nach meinem 4-stündigen Flug am Freitag von Montréal nach Montego Bay gab’s erstmal den ersten Temperaturschock. Von noch -16°C in Montréal rein in’s 28°C sonnige Montego Bay. Man konnte fast nicht richtig atmen, weil man diese Temperaturen einfach seit Ewigkeiten nicht mehr gewohnt war. Nachdem ich schnell alle unnötigen Kleidungsstücke aus dem Flugzeug in meinen Rucksack gestopft hatte, konnte der „Sommer“ beginnen!

Von insgesamt 2,3 Millionen Einwohnern auf Jamaika, gibt es doch glatt ganze 3 Couchsurfer die eine Couch anbieten. Ich hatte mal wieder unglaubliches Glück und wirklich alle 3 von ihnen boten mir eine Couch für einige Tage an. Achja, nicht dass ihr euch das falsch vorstellt: Auch wenn Jamaika teilweise ein Land der dritten Welt ist, liegen die Preise für Unterkünfte und Verpflegung auf dem genau selben Niveau wie in Deutschland. Es ist also keineswegs ein Billig-Urlaubsland wie beispielsweise Thailand. Da ich aber ohnehin den Monat lang kein Vollzeit-Tourist bin und einfach 90% meiner kompletten Gehälter im vergangenen halben Jahr gespart habe, werde ich hier schon irgendwie über die Runden kommen.


Vom Flughafen aus musste ich erstmal irgendwie an die Westküste kommen. Draußen vor Tür sprang einem sofort eine Horde wilder Taxifahrer entgegen die nur schwer locker ließen. Glücklicherweise hatte ich mich über die meisten Umstände im vornerein schon gut informiert und hatte ebenso ein Ticket für eine günstige Busgesellschaft für die 70km Strecke gebucht. Ich kann nur soviel sagen, dass das wohl die abgedrehteste Autofahrt meines Lebens war. Nicht nur, weil hier linksverkehr herrscht - jeder fährt einfach wie er lustig ist. Unser Fahrer hat auf der 1 ½ stündigen Fahrt ungelogen ca. 80x gehupt. Vorbei an Bettlern, Palmen, unzähligen Stränden und Hotels kamen wir dann auch an der 1. Station an. Von da aus sollte mich dann ein Freund meiner Couchsurfer zu ihnen nach Hause fahren. Unglücklicherweise war der aber bis Abends nicht zu Haus und so arrangierte mir sein Sohn eine Fahrt um in die „Berge“ zu kommen. Ich war erstmal ziemlich baff als ich hier ankam. Ein Haus oben auf der Spitze eines kleineren Berges mit Aussicht auf’s Meer. Die Abendstunden wurden dann gemütlich auf der Terasse verbracht und später wurde mir noch meine eigene Hütte gezeigt.


Gleich früh am nächsten morgen bot mir mein Host an mit ihm zusammen schnorcheln am Riff zu gehen. Die 5-minüte Fahrt auf dem Motarrad durch das kleine Dorf hat ziemlich viel Spaß gemacht und als ich dann das kristallblaue Wasser an den Riffs gesehen hab, dachte ich erst, ich kann meinen Augen nicht trauen. Kurz die Flossen und anderes Equipment angelegt und los gings! Das Wasser war zwischen 5 und 15 Metern tief und man konnte einfach alles auf dem Grund sehen. Wir haben noch eine kleine Harpune mitgebracht um ein paar Fische für’s Mittagessen zu erlegen, jedoch haben wir außer einem 30cm langen Krebs nichts erlegen können. Es war nicht die schlauste Idee direkt am ersten Tag zu vergessen seinen Rücken mit Sonnencreme einzuschmieren und dann 3 Stunden lang auf der Oberfläche des Wassers rumzuschwimmen. Das Resultat war der wohl übelste Sonnenbrand meines Lebens auf meinem kompletten Rücken. Zum Glück ist der mittlerweile nicht mehr so stark…aber für die besondere Schnorchelerfahrung kann man sich sowas auch mal antun.


Nachmittags sind wir dann noch zum „blue hole“ gegangen. Eine Mineralquelle mitten auf dem Festland die ca. 8 Meter tief in den Boden reingeht. Das Wasser ist dann nochmal 12 Meter tief und ebenfalls glasklar. Wenn man möchte, kann man von oben in das Loch reinspringen und mit einer Leiter wieder rausklettern. Hab ich mir natürlich nicht nehmen lassen dort gratis ein paar Mal reinzuspringen. War beim 1. Mal zwar schon ein bisschen unheimlich, aber als man dann gesehen hat, dass andere das auch gemacht haben, konnte man sich sicher sein dass das Wasser tief genug sein würde.


Am 2. Tag ging es dann in’s 15km entfernte Negril. Negril ist so ziemlich der Touristenort schlecht hin auf Jamaika und dort ist es auch wo die größte Hotel/Resort-Dichte vorhanden ist. Das liegt daran, dass der weiße Sandstrand dort 11km(!) lang ist und jegliche Art von Wassersport angeboten wird. Ich lüge nicht, wenn ich sage, dass der Strand wirklich genau so wie in diesen „Ein Urlaubstraum wird wahr – Katalogen“ aussah. Mit ein paar jamaikanischen Bier bin ich dann erstmal am Strand langgeschlendert und habe später noch meinen alten Fahrer wiedergetroffen, der seine Hütte direkt am Strand hat. Abends ging’s es dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln (wenn man das so nennen kann) wieder nach Hause.


Nach 4 Tagen auf dem Berg werde ich nacher wohl erstmal für 2 Tage nach Negril ziehen. Eventuell sogar in ein Zelt, dass mir der „Fahrer“ direkt am Strand angeboten hat. Mal sehen was passiert – Fortsetzung folgt.


Achja – ich bin heute vor genau einem halben Jahr aus Deutschland abgeflogen. Die Zeit vergeht!